Wappen der Familie Aufseß

Epitaph des Albrecht v. Aufseß (gest. 1356), es befindet sich in der Aufseßer Schloßkirche; zu dieser Wappenform kehrten die Brüder Hans und Alexander v. Aufseß im 19. Jahrhundert zurück (s.u.) [Bild: Lendvai-Dircksen, die schwarzen Silhoutten sind Wangen der Kirchenbänke]

Allianzwappen Aufseß-Stiebar v. Buttenheim über der Unteraufseßer Loge in der Aufseßer Schlosskirche, 18. Jahrhundert

Aufseßwappen in der Schloßkirche über der Oberaufseßer Loge, Aufseß, 18. Jahrhundert

Erst Ende des 12., vor allem aber im 13. Jahrhundert entsteht das Phänomen der Wappen (arma).

Es ist nicht feststellbar, wann die Familie Aufseß begann ihr Wappen mit dem, mit einer fünfblättrigen roten Rose belegten, silbernen Balken auf blauem Schild zu führen. Sicher ist, dass das eben beschriebene Wappen das erste Mal im Jahre 1309 auf einer Urkunde Ottos I. von Aufseß erschienen ist. Seit dem, bis heute, hat es sich nicht im geringsten verändert.
Otto VIII. Frhr. v.u.zu Aufseß, Sohn des Hans XIX. v. Aufseß, schreibt 1888 in seiner Geschichte des „uradelichen Aufseß’schen Geschlechtes“ dazu:
„Im 17. Jahrhundert und theilweise auch im 18. Jahrhundert werden die Siegel immer kleiner und geschmackloser [sic!], bis endlich im 19. Jahrhundert Hans [Unteraufseß] und Alexander [Oberaufseß] Freiherren v. Aufseß wieder zu dem alten Siegel Otto I. zurückkehrten.“

Auch die Freiherrenkrone, die durch das Freiherren-Diplom Kaiser Karls VI. am 24. November 1714 als Wappenbesserung verliehen wurde, ist im 19. Jahrhundert wieder abgelegt worden, da man solche Gunstbeweise „nicht als eine wirkliche Verbesserung und Mehrung des Wappens ansehen kann.“

Lüsterweibchen im Turmzimmer des Ahnensaals, Burg Unteraufseß: Aufseßwappen flankieren das Crailsheimwappen

Sage, wie die Rose ins Wappen kam

Im Jahre 1007 veranstaltete König Heinrich II. in Bamberg anlässlich der Gründung des Bistums Bamberg ein festliches Turnier. Von weither waren viele stattliche Ritter und gewaltige Kämpfer gekommen, um in ritterlichem Kampf ihre Kräfte zu messen. Auch der junge Ritter von Aufseß war mit einigen Knechten erschienen. Viel Volk umsäumte den eingefriedeten Turnierplatz. Die vornehmen Gäste aber, Vertreter angesehener Rittergeschlechter mit ihren Frauen und Töchtern, saßen auf einem Balkon nahedem Kampfplatz. Eben hatte der Turniermarschall den Kampf freigegeben und schon prallten die Kämpfer zur Pferde dröhnend aufeinander. Staub wirbelte auf, Schreie ertönten, Pferde und Reiter konnte man stürzen sehen. Bald saßen nur noch zwei Ritter fest und unverletzt zu Pferde. Ein erbitterter und hitziger Kampf begann. Da wankte einer der Streitenden und stürzte verwundet von seinem sich wild aufbäumenden Roß. Nun stand der Sieger fest und brausender Jubelklang auf. Es war der junge Ritter von Aufseß. Ergeben ritt er zu dem Balkon und erwies durch Senken seines Schwertes dem König und seinen Edlen auf der Empore seine Reverenz. Da warf ihm Königin Kunigunde als Zeichen der Anerkennung für seinen ritterlichen Kampf und als Hochachtung vor dem Sieger eine rote Rose auf sein blauweißes Schild. Seither tragen die Ritter von Aufseß eine fünfblättrige Rose in ihrem Wappen.

Herold von Palnkam

Dieser Absatz ist dem Wappenmaler Herold von Palnkam, André Damrau gewidmet, der am 10. Februar 2022 leider viel zu früh von uns gegangen ist.

Im folgenden sind einige Wappenarbeiten von Vorfahren-Häusern der Familie Aufseß von Herold von Palnkam ausgestellt, die er in den letzten Jahren für uns angefertigt hat. Sie erfreuen uns und hoffentlich auch unsere Nachfolger, durch ihre Farbigkeit und schöne Formgebung. Sein Werk wird in Ehren gehalten werden.